Samstag 18.Mai 2019 19:30 Uhr Weibertreuhalle Weinsberg
WEINSBERG Einmal mehr hat es der Gesangverein aus Weinsbergs kleinstem Ortsteil geschafft, ein großes Konzert zu geben. In der voll besetzten
Weibertreuhalle brannten alle drei Chöre ein Feuerwerk an hochklassigem Gesang ab. Gewohnt routiniert fingen schon die Urbanus Kids die Herzen der Zuschauer ein. Dirigentin Martina Gerok bewies
einmal mehr ihr großes Einfühlungsvermögen in kleine „Musikseelchen", egal, ob es um die Langsamkeit von "Ritter Dando" oder
eine „Monsterband" im Kinderzimmer ging. Beim "Twist and shout" kamen die Kleinen sogar perfekt in Bewegung. Und vergaßen trotzdem nicht das Singen.
Geheimnisvoll starteten die Jugendlichen von Young Generation mit dem vertonten "Zauberlehrling" von Goethe. Eine Superleistung, bei der auch das "walle, walle" perfekt inszeniert wurde. Bei Charthits wie „Jolene" oder "Sowieso" bewiesen die jungen Stimmen ihr großes Können. Einfach erstaunlich, dass ein Chor 37 Jugendliche auf die Bühne bringt, die so exakt dem Dirigat von Martina Gerok folgten. Dazu gab's jede Menge Einlagen etwa mit Trommeln am Cajon oder auf großen blauen Fässern.
Moderne Töne "Läuft" hieß das Motto des Konzerts. Was damit alles gemeint sein kann, zeigte der Übergang zum Erwachsenenchor. Die Urbanissimo-Sänger kamen schon zum letzten Lied der Jugendlichen auf die Bühne. Ein fließender Übergang also, der zeigen sollte, dass es auch innerhalb der Generationen läuft. Bei Urbanissimo setzte Dirigent Uli Dachtler vorwiegend auf sehr moderne Töne. Von Michael Jackson über Queen, The Who und Rammstein reichte das Repertoire bis zu Bruno Mars und Ed Sheeran. Mit Wehmut verkündete Dachtler, dass erstmals der Traditionschor von Alt- Dirigent August Henle nicht mehr dabei sei. Als Dankeschön gab's für das Ehepaar Henle einen Blumenstrauß und zwei Lieder aus Henles Repertoire. Mit der Erich Kästner-Vertonung "Im Auto über Land" und dem „Mondchor'' aus der Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" setzten die Sänger interessante Kontraste. Stark auch der Afrika-Block. Wie begeistert das Publikum war, zeigte sich bei „The lion sleeps tonight". Als Dachtler die Zuhörer aufforderte, den Refrain "Owimoweh" mitzusingen, funktionierte das auf Anhieb mit vielen hundert Stimmen, einem stehenden Publikum und kleiner Choreographie.
Anhaltender Applaus Schade nur, dass das Konzert nach dem traditionellen "We are the World" mit allen drei Chören schon zu Ende war. In den lang anhaltenden Applaus bezogen die Zuhörer auch Sarah Ringwald (Keyboard) sowie Lou Hank (E- Bass) und Mario Finkbeiner (Drums) ein. "Ich bin stolz, dass wir diese Vielfalt zeigen können und statische Grenzen aufbrechen", zeigte sich Urbanus-Vorstand Fritz-Peter Ostertag sehr zufrieden.
Rund 700 Zuhörer sind zum Jahreskonzert in die Weinsberger Weibertreuhalle gekommen um sich von der sängerischen Vielfalt der Urbanus-Chöre zu überzeugen. Standing Ovations des Publikums am Konzertende waren der verdiente Lohn für einen großartigen Musikabend.
„. . . läuft“, lautet das Motto des Abends. Doch es läuft mehr als gut für die Akteure auf der Bühne und für die Zuhörer in den Publikumsreihen. Urbanissimo-Sound vom Feinsten gibt es auf die Ohren. Einmal laut, einmal leise. Rock und Pop, Swing und Funk. Die Chöre leben den Konzertabend und wissen mit einstudierter Choreografie zu gefallen. „Wir starten mit den Jüngsten“, gibt Vorstand Fritz-Peter Ostertag die Bühne für den kleinsten Sängernachwuchs mit Chorleiterin Martina Gerok frei. Die Urbanus-Kids präsentieren sich nach dem Auftakt mit „Ritter Dando“ als flotte „Monsterband“ und legen bei „Twist und Shout“ eine flotte Sohle auf das Bühnenparkett. Side step links, side step rechts – die rund 40 kleinen Sänger und Sängerinnen wissen sich gekonnt in Szene zu setzen. Die coolen Liedersinger in ihren bunten Shirts haben einmal mehr Riesenspaß gemacht.
Tempogeladener „Zauberlehrling“ ist der Auftakt für den Jugendchor „Young Generation“ der von Sarah Ringwald am Piano begleitet wird. Die Goethe-Ballade avanciert dabei zum anspruchsvollen wortgewandten Liedvortrag und leitet über zum Country-Klassiker „Jolene“. „Just give me a reason“, „Love runs out“ und Mark Forsters „Sowieso“ - es läuft in den Reihen von Martina Gerok. Ein ganz starker Auftritt der rund 40 Jugendlichen im schwarzen Outfit. Zeit für Frontmann Uli Dachtler und den Chor Urbanissimo. 17 Liedtitel stehen auf der Setlist und es ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Geniale Licht- und Tontechnik gehören mit dazu und lassen die eingeblendeten Bilder an der Leinwand hoch über dem Chor zu wahren Kunstwerken werden.
Es läuft bei den rund 40 Sängerinnen und Sängern, die von den Musikprofis Mario Finkbeiner (Schlagzeug) und Roland Hank (Bass) begleitet werden. „Black or white“ lautet die Frage zu Beginn ehe eine Hommage an Queen und David Bowie mit „Under Pressure“ folgt. „Parkplatzregen“ in der Weibertreuhalle, dann der Rammstein-Klassiker „Engel“ aus dem Jahre 1997. Glenn Miller swingt im Urbanissimo-Sound bei „In the mood“ durch die Halle – da ballt selbst Piano-Mann Uli Dachtler anerkennend beide Fäuste zusammen.
Ein Dankeschön hat Fritz-Peter Ostertag an Ehrendirigent August Henle parat, der jahrelang den Traditionschor geleitet hat und an diesem Abend mit Ehefrau Isolde ein stiller Musikgenießer in den Publikumsreihen ist.
Bei Totos „Africa“ wippen in den Publikumsreihen die Fußspitzen auf den Boden und die Fingerspitzen tanzen auf den Oberschenkeln. Der Chor reißt mit, sorgt für gute Laune und trifft den Nerv des Publikums. Es hat Spaß gemacht dabei gewesen zu sein.
Fangemeinde beim Urbanus Konzert in der Weibertreuhalle
Es ist ein besonderer Virus, der in dem kleinen Weinsberger Ortsteil Wimmental herumgeht, sich ausbreitet und immer mehr Menschen ansteckt: Der Urbanus Gesangsvirus.
Auf der Profi-Bühne der Weibertreuhalle waren beim jährlichen Konzert des Gesangsvereins nicht nur die Sänger vom dreijährigen Käsehoch bis zum aktiven Senior über 60, sondern auch das Publikum infiziert. „Läuft“ heißt der diesjährige Konzerttitel. „Da steckt ein bisschen Anerkennung und Wertschätzung für das eigene Tun dahinter“, meint Fritz-Peter Ostertag von der Vorstandsschaft. Für den Erfolg der jungen Chöre steht Martina Gerok. Die Kleinsten fangen wie immer an. Es ist ein schönes Bild, wenn 50 Kids in bunten Batik-TShirts loslegen, vom Ritter Dando erzählen, die Monsterband besingen und Bauch und Arme bei „Twist and shout“ wackeln lassen.
Die Urbanus-Kids werden später zu Young Generation. Auch das Ensemble verstärkt sich jährlich. Sie haben sich textlastige Songs vorgenommen und meistern sie hervorragend. Goethes „Zauberlehrling“, als grooviger Rap vorgetragen, begeistert die Zuhörer ebenso wie mit Cajons und Tonnentrommeln interpretierte pulsierende Hit „Love runs out“ von OneRebublic. Mit Mark Forsters Ohrwurm „Sowieso“ und dem Refrain „Egal was kommt, es wird gut, sowieso“ mischt sich Urbanissimo zu den Young Generations. Zusammen geht die Leidenschaft für den populären Gesang weiter. 16 Titel hat sich der Hauptchor unter der Leitung von Uli Dachtler ausgesucht.
Fetzige Hits zum Mitklatschen, Balladen, Glenn Miller und Erich Kästner. Der düstere Titel Engel von Rammstein kommt immer noch an. Die Sänger steigern die Dramatik. Dagegen steht das harmonische afrikanische Mayibabo Mamani. Dazwischen bedankt sich Fritz-Peter Ostertag beim Ehrendirigenten August Henle, der lange Zeit den Ur-banissimo leitete. Auf der Zielgerade des Konzert geht es nochmals ab mit Uptown Funk, bevor der Chor John Lennons Vision aus 1971 weitergibt: „Imagine“. Das Stück leitet über auf das fast schon traditionelle gemeinsame „We are the world“ mit 120 Stimmen. Begleitet werden die Chöre am Klavier von Sarah Ringwald, Lou Hank (Bass) und Mario Finkbeiner (Drums).
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