1.Urbanus Chöretreffen

17.Septmber 2005
Wildenberghalle Grantschen

vom 20.09.2005
Bericht und Bilder von Karin Freudenberger

Ein flotter musikalischer Dreier beim Konzert

 

Was der Wimmentaler Gesangverein Urbanus als Versuchsballon gestartet hatte, erwies sich als zündende Idee, von der sich alle Zuhörer eine Fortsetzung wünschten. Die Sänger des Weinsberger Teilortes waren konzertante Gastgeber für die Sängervereinigung Gleiberg bei Gießen und den Chor Chantarden aus der französischen Partnerstadt Carignan.  Das Konzert verdankte seine Existenz übrigens dem Internet. Dort hatte der aus Lehrensteinsfeld stammende Gleiberger Dirigent Andreas Stein einen Chor im Unterland gesucht, dessen Repertoire gut zu seinem eigenen Ensemble passte. Eine Recherche in Wimmental brachte die Zusage durch Vereinschef Stefan Reiter, dass man gerne ein gemeinsames Konzert mit der Sängervereinigung gestalten würde.

Noch bevor die Gleiberger das detaillierte Konzept für einen Jahresausflug ins Weinsberger Tal planten, ging eine zweite Anfrage in Wimmental ein aus der französischen Partnerstadt Carignan. Und wieder passte der Gesangsstil so gut zueinander, dass nun sogar ein "flotter musikalischer Dreier" daraus wurde.

Selbst Insider zeigten sich überrascht über die Vielfalt und das hohe Niveau des Konzerts. Da präsentierten die Gastgeber so unterschiedliche Titel wie "Die Rose", "Rinderwahn" oder "Save the children". Und die Franzosen setzten diesen bunten Mix gleich fort mit der melodischen Interpretation eines "Explosionsmotors", "Mamy Blue" und der wehmütigen Hymne für das einstige Flaggschiff der französischen Kreuzfahrt, den Dampfer "France".

Einen extra großen Applaus heimste Solistin Angelina ein für Gospels wie "Oh happy day". Als "schwieriges Experiment in der Sprache Goethes" kündigte Chorsänger und Deutschlehrer Roland Juillet anschließend den Kanon "Bruder Jakob" an. Dieses gelang allerdings so fantastisch, dass der ganze Saal begeistert und spontan "antwortete" mit der französischen Version "Frère Jacques".

Mit klassischem Liedgut starteten die Sänger aus Gleiberg, bevor sie zu Melodien aus den 50-er-Jahren übergingen oder die "Champs Elysées" lobten. Eine extra Note brachte das Gospelensemble der Hessen ins Konzert ein. Tosenden Applaus gab es am Schluss, als Urbanus und Sängervereinigung gemeinsam "Only you" intonierten und damit bewiesen, wie kraftvoll ein großes Ensemble mit exzellenten Stimmen die Wildenberghalle füllt.

Für die Sänger aus den Ardennen bedeutete das Konzert übrigens nur einen Teil des Wochenendprogramms. Gemeinsam hatten der Gesangverein Urbanus und der Weinsberger Partnerschaftsverein nämlich ein kleines Besichtigungsprogramm organisiert, das den Franzosen Wimmental und Weinsberg als lohnenswertes Ausflugsziel zeigte. Die privat bei den Mitgliedern der beiden Vereine untergebrachten Gäste versicherten ihren Gastgebern mehrfach, wie sehr ihnen der Besuch gefallen hatte.

Und das herzliche "Au revoir" (Auf Wiedersehen) bei der Abfahrt des Busses signalisierte den Wunsch aller auf eine Wiederholung des gemeinsamen Gesangserlebnisses in Carignan.

 

Der Gesang verbindet die Generationen

Beim internationalen Chortreffen in der Grantschener Wildenberghalle ehrte der Gesangverein Urbanus Wimmental langjährige Mitglieder und treue Sänger. Vereinschef Stefan Reiter betonte, dass viele der Ausgezeichneten entscheidend dazu beigetragen hätten, dass in der Wiedergründungsphase nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 der Verein mit Leben gefüllt wurde und einen erfolgreichen Weg ins nächste Jahrtausend ging. Ein Generationenvertrag der etwas anderen Art also!

Ganz besonders hob er unter den Geehrten August Henle hervor, der über Jahrzehnte hinweg den Verein als Dirigent geprägt hatte. Eindrucksvoll unterstrich der knapp 78-Jährige, wie gut er seine Ehemaligen noch im Griff hat. Unter seiner Leitung sang der Chor das Lied "Der Hahn von Onkel Giacometo".

Für 25-jährige Sangestätigkeit wurden Monika Falk, Rosa Grandi, Burckhard und Hiltrud Luth, Brigitte Polenz, Sabine Willhauck, Gabriele Michel, Claudia Schulz-Ohligs und Jutta Müller geehrt. Seit 30 Jahren ist Rosa Ackermann, seit 40 Jahren Wolfgang Fetzer, Bruno Grandi und Brigitte Häfele dabei.

Auf ein halbes Jahrhundert Gesangstradition bringen es Walter und Josef Ackermann, Robert Deißler, August Henle und Elisabeth Wohlleben. Ein Dankeschön für 60-jährige Treue ging an Herbert Ackermann, Franz Bender, Toni Stark und Egon Susset. Und die Rekordler unter den Vereinsveteranen sind seit 65 Jahren Maria Mandel und Josefine Petermann.

von links nach rechts: Herbert Ackermann, Franz Bender, Rosa Grandi, Egon Susset, Brigitte Pohlenz, Maria Mandel, Monika Falk, 
Burckhard  Luth, Josefine Petermann, Sabine Willhauck, Hiltrud Luth, Anton Stark, Gabriele Michel, Rosa Ackermann, Claudia Schulz-Ohligs,
Brigitte Häfele, Wolfgang Fetzer, Walter Ackermann, Robert Deißler, Elisabeth Wohlleben, August Henle (Ehrendirigent), Stefan Reiter (Vorstand)

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