15./16.Juni 2002
Rund um die Urbanushütte im Wimmentaler Steinbruch
vom 19.06.2002
Ausgabe "Weinsberger Tal"
Bericht von Karin Freudenberger
Stimmung im alten Steinbruch
Fast ungetrübtes Festleswetter sandte Petrus zum Heckenfest des Wimmentaler Gesangvereins Urbanus. Zwar streiften ein paar Gewitterschauer den Festplatz im Steinbruch
oberhalb des Dorfes, doch blieb man weitgehend von Beeinträchtigungen verschont.
Der Auftritt von Gastchören und dem Musikverein Sülzbach hat beim Gesangverein des Weinsberger Teilortes bereits eine lange Tradition. Neu war in diesem Jahr die Idee, bereits am Samstagabend mit
einem Biergarten und Kleinkunst-Atmosphäre zu beginnen.
Wer den steilen Anstieg zur Urbanushütte zu Fuß wagte, wurde schon auf den letzten Metern von weiß-blau gerauteten Fähnchen oder Farbbändern zum Festplatz geleitet. Dort gab‘s unter anderem
bayerische Spezialitäten wie Weizenbier und Weißwürste oder Rettich, den Gerhard Rank per Nähmaschine dekorativ in Spiralenform brachte.
Noch besser “schmeckte” den meisten Zuhörern aber das Kleinkunstprogramm. Sänger Fritz-Peter Ostertag hatte aus den Reihen der Mitglieder oder naher Verwandter und
Bekannter eine bunte Show zusammengestellt, die für jeden Geschmack etwas bot.
Da “klopften” die Jugendlichen Jens Körner und Daniel Mohr mit ihren Keyboards “on heaven‘s door”, Wolfgang Fetzer klagte, Balalaikatöne parodierend, über seine kaputte Waschmaschine, und “ Frau
Schäpperle” alias Willi Keicher hatte allerlei Witze auf Lager. Für besinnlichere Töne sorgte die Weinsberger Liedermacherin Brigitte Ostertag. Mucksmäuschenstill war es, als sie ihre selbst
verfassten Alltagsnöte über das Packen der Urlaubskoffer oder das Chaos in der Handtasche in Musik umsetzte.Schnell zeigte sich, dass sich im Steinbruch ein Publikum versammelt hatte, das seine
Jugendjahre zumeist in den Swinging Sixties oder Roaring Seventies verbracht hatte. Mit Liedern wie “Bye bye Love “, “Icecream” oder “The boxer” verstanden es vor allem Fritz-Peter-Ostertag und
Erhard Berner, Nostalgiegefühle in den Steinbruch zu transponieren. Zumal man auch dem Gitarre- und E-Bassspiel der beiden anmerkte, dass sie über jahrelange Band-Erfahrungen verfügen.
Zum zweiten Oldie-Part trat Ostertag dann zusammen mit Rainer Körner an. Und auch diese Hommage an Hardrockgrößen wie Eric Burdon, Uriah Heep oder CCR versetzte das
Publikum in Euphorie. Kein Wunder also, dass der Wunsch nach “mehr” laut wurde, den die finale “ Allstars-Session” krönte
Die sonntägliche Hocketse knüpfte eher an traditionellen Chorgesang an. Neben den beiden Urbanus-Nachwuchschören warteten als Gastchöre auch der Liederkranz Affaltrach, die Sängerabteilung des TV
Grantschen und der Liederkranz Urbanus Weinsberg auf. Bevor die befreundeten Musiker des MV Sülzbach den Gästen “den Marsch bliesen”, ließen noch die Wimmentaler Sänger einige Melodien durch den
Steinbruch klingen.