Jahreskonzert 2006

POPERA

11. März 2006,  Weibertreuhalle Weinsberg

vom 15.03.2006
Bericht und Foto von Karin Freudenberger

Riesenbegeisterung über “Popera-Konzert”
 

Selten hat die Weinsberger Weibertreuhalle solche Begeisterungsstürme erlebt wie nach dem Konzert “Popera” des Gesangvereins Urbanus Wimmental. Ovationen des Publikums sorgten dafür, dass sich der Chor zu vier Zugaben hinreißen ließ. Den Auftakt gestalteten die beiden Nachwuchschöre. Die jüngeren “Urbanus Kids” unternahmen einen Ausflug ins Tierreich und versuchten gemeinsam mit den 700 Gästen eine “Wetterbeschwörung”. Selten hat das Lied “Winter ade” so viele ernst gemeinte Sehnsüchte in Richtung Petrus getragen wie an diesem Abend. “Young Generation” überraschte mit der flotten Version der “Kleinen Nachtmusik”.

 

Vor Jahren war der Aktivenchor aus dem kleinsten Weinsberger Teilort noch ein Geheimtipp unter den Freunden modernen Chorgesangs. Mittlerweile zieht  er die Massen an: Rund 700 Gäste ließen sich überraschen, mit welchen Arrangements Chor und Dirigent Uii Dachtler aufwarteten. Eigentlich klingt das Rezept dafür ganz simpel. Man nehme 42 gut geschulte Gesangsstimmen, dazu einen ortsansässigen beliebten Solisten und mixe damit einen Cocktail aus Superhits der letzten 50 Jahre sowie Opernmelodien.
Doch wenn die Wimmentaler auf der Bühne stehen, wird schnell klar, warum aus Urbanus mittlerweile Urbanissimo geworden ist. Der Superlativ steht für Begeisterung am Singen, die sich schnell aufs Publikum überträgt. Die Gäste klatschten rhythmisch mit, schnipsten mit den Fingern, fielen lautstark in den Gesang ein, als Dachtler beim Refrain von “Butterfly” in die Publikumsreihen hinein dirigierte. Ein Gemeinschaftserlebnis der besonderen Art. Das hätte nicht bei allen Liedern funktioniert. Mit höchsten Schwierigkeiten gespickt war beispielsweise das Arrangement des Abba-Hits “I have a dream” oder die “heimliche” italienische Nationalhymne “Va pensiero”.

Für Schmunzeln sorgte die “Kantatenprobe” aus der Oper “Zar und Zimmermann”. Eberhard Bendel bewies neben gesanglichem Können auch viel komödiantisches Talent, als er den Chor auf den Besuch des Zaren vorzubereiten versuchte. Klar war schließlich beim letzten Titel “Time to say goodbye”, dass das Publikum mit diesem Abschiedsgruß nicht zufrieden sein würde. Zwei Zugaben hatten die Sänger eingeplant, doch hier hatten sie sich verrechnet. Mit Zuruf verständigten sich Dirigent und Chor, dass auch noch das afrikanische “Siahamba” und “Die Rose” folgen. Und bewiesen damit ein weiteres Mal ihre Klasse, denn Dachtler gestand hinterher der Heilbronner Stimme: “Wir haben ‚Die Rose’ schon Wochen lang nicht mehr in der Probe gesungen, aber ich wusste einfach, dass meine Sänger den Titel noch drauf haben.” Eine Meinung, der jeder zustimmte.

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